Die Anmeldung für das Jahr 2017 ist eröffnet!
Quellen der Gesundheit (IPMT)
Die Reihe Quellen der Gesundheit repräsentiert eine Richtung im Gesundheitssystem, die sich um eine Erweiterung der naturwissenschaftlich-akademischen Medizin um die lebendige, seelische und geistige Dimension des Menschseins bemüht, unter Einbeziehung von humanistischen Wissenschaften und der Kunst sowie mit Blick auf soziale, ethische und spirituelle Aspekte. Sie stützt sich auf das integrativmedizinische Konzept und die Tradition der Anthroposophischen Medizin, welche seit nun mehr fast hundert Jahren die westliche Medizin mit der „Weisheit über den Menschen“ verbindet. Aus dieser Erweiterung ergeben sich neue Möglichkeiten für die Prävention, Diagnostik und Therapie von Krankheiten.
Fachübergreifend und Multiprofessionell – An wen richtet sich diese Ausbildung?
Die Ausbildungsreihe richtet sich vor allem an Ärzte, Pharmazeuten, Pflegende und andere Berufe des Gesundheitswesens, die sich um eine Erweiterung ihrer Perspektive und eine Vertiefung ihrer professionellen Fähigkeiten bemühen wollen. Sie dient als Ort der Begegnung für alle jene, die diesen Ansatz kennenlernen und sich darin weiter üben wollen.
Alle Fragen über das Wesen von Gesundheit und Krankheit, über Möglichkeiten wirklicher Heilung und Prophylaxe sind notwendigerweise verknüpft mit der Frage nach dem Wesen des Menschen. Sie führen über die Grenzen des Gesundheitsalltags hinaus in die verschiedenen Lebensbereiche, in die Bereiche der zwischenmenschlichen Begegnung, der Erziehung und Bildung, vor allem auch zu Fragen der Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterziehung im weitesten Sinne. Deshalb ist die Konferenz offen für alle engagierten Pädagogen und Erzieher, für alle Sozialtherapeuten und Sozialarbeiter, für Psychologen und Psychotherapeuten, ebenso wie für alle Priester und Seelsorger. Ihr waches Verantwortungsbewusstsein für das Entstehen menschlicher Gesundheit, ebenso wie das wachsende Verantwortungsbewusstsein der Ärzte für Fragen der Prävention und der Gesundheitsförderung, welche über den Bereich der Kliniken und Ambulanzen hinaus führen, können eine Grundlage schaffen für eine fachübergreifende Zusammenarbeit. Eine solche interprofessionelle Zusammenarbeit für das gemeinsame Ziel – „Gesundheit des Menschen“– ist einer der wichtigen Impulse der Anthroposophischen Medizin und kann das Ideal eines gesellschaftlich verantwortlichen Gesundheitssystems der Zukunft werden.
Wir heißen alle willkommen, denen eine solche Sichtweise am Herzen liegt. Insbesondere möchten wir alle Studenten der oben erwähnten Disziplinen einladen, die eine Inspiration für ihren weiteren Weg suchen, damit sie ihrer zukünftigen Arbeit mit Freude und Enthusiasmus begegnen.
IPMT Konzept (International Postgraduate Medical Training)
Die Reihe Quellen der Gesundheit knüpft an die fünfjährige IPMT Ausbildung zur Anthroposophischen Medizin an, welche von 2010-2014 in Krummau stattfand. Sie setzt das bewährte Konzept fort und öffnet sich verstärkt für alle Gesundheitsberufe mit dem Ziel einer interprofessionellen Zusammenarbeit. Dies zeigt sich auch in der Gliederung des Programms in sowohl fachübergreifenden wie fachspezifischen Themen.
Die Vormittagsübungen und die Abendvorträge sind für alle Berufsgruppen gemeinsam – sie sollen die Wahrnehmungsfähigkeit schulen, ebenso wie das Einfühlen und das selbständige, vorurteilsfreie Denken, Fähigkeiten, die für eine ganzheitliche Diagnostik und Therapiefindung notwendig sind.
Die Nachmittagsgruppen wenden sich an die jeweiligen Berufsgruppen. Manche Arbeitsgruppen sind fachspezifisch, manche sind für alle offen. Andere sind zwar fachspezifisch vom Thema, doch offen für alle Interessierten (dies wird im Programmheft jeweils angeführt.)
Thematische Orientierung der diesjährigen Konferenz und in den kommenden Jahren
Jeder Jahrgang widmet sich einem bestimmten Entwicklungsabschnitt der menschlichen Biographie und greift die zugehörigen medizinischen, pädagogischen, psychologischen usw. Aspekte auf.
Die erste Konferenz Quellen der Gesundheit (2015) fokussierte das Thema der Empfängnis und Geburt des Menschen – die Geschlechterfrage, Paarbeziehung, Sexualität, pränatale Entwicklung, Embryologie, Gynäkologie, Geburtshilfe und Schwangerschaftsbegleitung.
Die vorjährige Konferenz (2016) behandelte die Kindheit bis zum 9. Lebensjahr. Es ging um das ganzheitliche Verständnis des Kindes und seiner Bedürfnisse in verschiedenen Lebensphasen der frühen Entwicklung. Auf Grundlage anthropologischer Erkenntnisse wurden verschiedene medizinische Themen wie Kinderkrankheiten, Impfungen, Allergien, Asthma u.a. beleuchtet. Erziehungsfragen wurden behandelt, bspw. was Kinder tatsächlich von Erwachsenen brauchen, wann sie für bestimmte Aufgaben und Abschnitte reif sind und welche Prinzipien in der Pädagogik und in der Schule berücksichtigt werden sollten, damit diese der Entwicklung der Kinder dienen statt sie zu behindern…
Der aktuelle Jahrgang (2017) widmet sich dem Heranreifen und dem Eintritt in das individuelle Leben. Weiters möchten wir gerne einen Jahrgang zum Thema Erwachsenenalter und Lebensmitte vorbereiten (2018) und das anthropologische Entwicklungskonzept unserer Konferenzen abschließen mit einem Jahrgang zu Alter, der Medizin des höheren Lebensalters, palliativer Medizin, Sterbebegleitung usw. (2019).